Lehrangebot Sommersemester 2021
Vorschau Sommersemester 2021
Kunstdidiaktik
Die Anmeldungen erfolgen – so nicht ausdrücklich anders angegeben – über das LSF
Bildkompetenz
PD Dr. Andreas Zeising
Dienstag 12-14 Uhr, Beginn: 20.04.2021
EF 50 R. 4.234
LABG 2016 [Modul KD2.3 (»Mediendidaktik«), KD4.2 (»Kunstunterricht innovieren«)]
2SWS
Bildkompetenz ist ein zentraler fachcurricularer Gegenstand und ein erklärtes Bildungsziel des Kunstunterrichts. Gemeint ist dabei nicht nur das rezeptive Verstehen von Bildern und die Orientierung in der digitalen Medienmoderne, sondern auch der darauf aufbauende produktiv-gestalterische Umgang mit Bildern, so dass zuweilen auch von Bild- und Darstellungskompetenz die Rede ist. Das Seminar thematisiert Ansätze und didaktische Zugänge zu diesem Problemfeld, die von den Studierenden in selbstständiger Form erprobt und vorgestellt werden.
Literatur:
- Franz Billmayer (Hrsg.): Angeboten. Was die Kunstpädagogik leisten kann, München 2008
- Kunibert Bering u. Rolf Niehoff: Bildkompetenz. Eine kunstdidaktische Perspektive, Oberhausen: Athena 2013
Zeichnen
PD Dr. Andreas Zeising
Montag 18-20 Uhr, Beginn: 19.04.2021
EF 50 R. 4.234
LABG 2016, [KD1.2 (»Ästhetisches Verhalten von Kindern und Jugendlichen«)]
2SWS
»Das Zeichnen ist eines der wesentlichsten, wenn nicht das zentrale Medium bildnerischen Handeln, in der Kunst, Kunstpädagogik wie auch in der Wissenschaft«, konstatiert die Kunstpädagogin Barbara Lutz-Sterzenbach. Zeichnen ist nicht einfach nur kreative Bildproduktion, sondern steht in engem Zusammenhang mit Prozessen der Imagination und der Erkenntnis, weshalb sich heute viele wissenschaftliche Disziplinen dafür interessieren. Die Kinderzeichnung wird im Seminar einen besonderen Schwerpunkt einnehmen.
Literatur:
- Barbara Lutz-Sterzenbach u. Johannes Kirschenmann (Hrsg.): Zeichnen als Erkenntnis. Beiträge aus Kunst, Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik, München 2014
Aktuelle Positionen kritischer Kunstdidaktik
PD Dr. Andreas Zeising
Montag 12-14 Uhr, Beginn: 19.04.2021
EF 50 R. 4.234
LABG 2016, [KD2.2/3.2 (»Diagnose und individuelle Förderung in kunstdidaktischen Prozessen«), KD4.2 (»Kunstunterricht innovieren«)]
2SWS
Das Lektüreseminar fasst aktuelle Beiträge der kunstdidaktischen Auseinandersetzung mit Fragen wie Postkolonialismus, Transkulturalität, Feminismus und Gendertheorie in den Blick. Die Texte werden in Moodle zur Verfügung gestellt. Die Teilnahme am Seminar ist an die Bereitschaft zum Lesen geknüpft und daran, allein oder im Team eine Textpatenschaft für eine wöchentliche Sitzung zu übernehmen, das heißt die Wochenlektüre aufzubereiten und gemeinsam mit dem Dozenten in der Seminarsitzung zur Diskussion zu stellen.
Wohnräume und Lebensstilkonzepte
PD Dr. Andreas Zeising
Mittwoch 10-12 Uhr, Beginn: 21.04.2021
EF 50 R. 4.234
LABG 2016, [KD5.2 (»Angewandte Kunstvermittlung«)]
2SWS
Gegenstand des Seminar ist die Frage, wie sich Wohn- und Lebensstilkonzepte im musealen Kontext didaktisieren lassen. Die aus der Frühzeit des Museums stammende Form der Präsentation in sogenannten Period Rooms, also statischen Ensembles aus Möbeln und Einrichtungsgegenständen, mit deren Hilfe die BesucherInnen eine Zeit »besichtigen«, wird heute zunehmend kontakariert oder durch den Einsatz medialer Vermittlungstools ergänzt. Das Seminar wirft anhand konkreter Beispiele einen Blick in die Geschichte und die Gegenwart solcher Vermittlungskonzepte. Falls es wieder möglich sein sollte, stehen auch Museumsexkursionen auf dem Plan.
Literatur:
- Penny Sparke (ed.): The modern Period Room. The construction of the exhibited Interior 1870 to 1950, New York 2006
- Peter J. Schneemann u. Barbara Biedermann: Geschichtsräume / narrative Räume. Der zeitgenössische Period Room als Reflexionsmodell zu Konstruktion und Aneignung von Geschichte, in: Christine Göttler u.a. (Hrsg.): Reading Room. Re-Lektüren des Innenraums, Berlin/Boston 2019, S. 107–116.
Folkwang Impuls
Christin Ruppio M.A.
Donnerstag 12-14 Uhr, Beginn: 22.04.2021
EF 50, R.4.234
LABG 2016, [KD4.1; KD5.2 (»Angewandte Kunstvermittlung«)]
2 SWS
Am 25. März 1921 verstarb der Mäzen und Kulturvermittler Karl Ernst Osthaus verfrüht und hinterließ in seiner Heimatstadt Hagen die bedeutende Sammlung des Folkwang-Museums sowie bis heute sichtbare Fragmente wegweisender Projekte in den Bereichen Baukultur und angewandte Künste. Zwischen 1902 und 1921 hatte Osthaus Künstler/innen und Architekten (u.a. Milly Steger, Peter Behrens, Bruno Taut und Walter Gropius) nach Hagen geladen, um mit ihnen Projekte durchzuführen, die seiner Idee der Vereinbarkeit von Kunst und Leben im ganzen Stadtgebiet Gestalt verleihen sollten. Mit Initiativen wie den Wanderausstellungen des Deutschen Museum für Kunst in Handel und Gewerbe sorgte Osthaus aber ebenso dafür, dass seine Vision weit über die Grenzen Hagens hinaus Beachtung fand. Während die Bauten und Kunstwerke im öffentlichen Raum weiterhin das Stadtbild Hagens prägen, wurde die Folkwang-Sammlung inklusive der Weltkunst-Objekte nach Osthaus’ Tod nach Essen verkauft und die Sammlung kunstgewerblicher Objekte nach Krefeld.
Zum 100. Todestag von Karl Ernst Osthaus blicken wir zurück auf eine Person und eine Geschichte, die von außerordentlichem Sendungsbewusstsein ebenso geprägt war, wie von teils paradox erscheinenden Aussagen und Handlungen. Im Seminar werden wir Osthaus’ Vision aus unterschiedlichen Perspektiven untersuchen (z.B. aus den Reformbewegungen und Weltkunst-Ansätzen um 1900 heraus) und der heute über mehrere Städte und Institutionen verstreuten Sammlung nachspüren. Dabei wird uns nicht allein die Retrospektive beschäftigen, sondern auch die Frage, welche zukunftsweisenden Aspekte sich in diesem vom Folkwang ausgehenden Impuls bis heute finden.
sharing heritage
Christopher Kreutchen M.Ed.
Donnerstag 16-18 Uhr, Beginn: 22.04.2021
EF 50, R.4.234
LABG 2016, [KD7.2 (»Scanning Spaces«)]
2 SWS
Im Kontext von DoProfiL (Dortmunder Profil für inklusionsorientierte Lehrer/-innenbildung) stellt das Seminar Fragen nach kultureller Teilhabe; nach sharing heritage in Zeiten der Pandemie, Limitierung räumlicher Zugänglichkeit und des social distancings. Wer erbt von wem eigentlich was? Lässt sich das Erbe ausschlagen, oder was ist der benefit von Teilhabe? Geht sharing heritage eigentlich digital? Das Seminar flankiert die III. Staffel der »Dortmunder DENKwerkstatt Kunstwissenschaft«, die sich im Sommersemester dem gleichen Thema widmet. Aus dem geteilten DENKraum der wöchentlichen Kurzimpulse nimmt das Seminar die Gedankensplitter der beteiligten Forscherinnen und Forscher auf, diskutiert und kontextualisiert sie.
Im engen Austausch mit der Arbeitsgruppe »Kulturelle Teilhabe« – Forscherinnen und Forschern der Kunstgeschichte, Kunstdidaktik, katholischen wie evangelischen Theologie, der Anglistik, Psycholinguistik, Rehabilitationswissenschaften, Philosophie, Musikwissenschaft und historischen Bildungsforschung – wird nach Choreografien der Teilhabe gesucht, die Kulturräume an die »Alltagsräume« anschließen.
»Was mach‘ ich denn dann in der Schule?« Vorbereitungsseminar zum Praxissemester
Stefan Gutsche
Freitag, 16-18 Uhr, Beginn: 23.04.2021
EF 50, R.4.234
LABG 2016, [TPM1.1 (Vorbereitungsseminar)]
2 SWS
Es wird konkreter, das Praxissemester zeichnet sich am Horizont ab. Zurück in die Schule, und dann? Planen, didaktisch reduzieren, diagnostizieren, sinnvolle Aufgaben erstellen, individuell fördern, Bilder transparent bewerten, evaluieren..., Kunst unterrichten?
Das Seminar dient einer fachlichen Vorbereitung der Praxisphase auf inhaltlicher wie praktischer Ebene. Es bietet neben der Auseinandersetzung mit grundlegenden Fragestellungen zum Fach und seiner Unterrichtswirklichkeit auch Anregungen zu Methoden der Vermittlung sowie Denkanstöße zur eigenen Positionierung im Kontext der Schule. Anknüpfend an das eigene Selbstbild und die bestehende Vorstellung von Kunstunterricht zielt es darauf ab, diese anhand von ausgewählter Literatur und konkreten Beispielen realistisch und gewinnbringend zu bestärken und erweitern, um letztlich einen planvollen Einstieg in die Berufswirklichkeit zu ermöglichen.
»Endlich wieder Schule.« Begleitseminar zum Praxissemester
Stefan Gutsche
Samstag 10-16 Uhr (Blockseminar). Auftaktveranstaltung: 10.04.2021, 10.00 Uhr. Blocktermine: 17.04.2021, 08.05.2021, 12.06.2021
EF 50, R.4.234
LABG 2016, [TPM1.2 (Begleitseminar)]
2 SWS
Dieses Blockseminar dient der fachlich-professionellen Begleitung während der zeitgleich stattfindenden Praxisphase. Es ermöglicht den Austausch über unterrichtliche wie außerunterrichtliche Erfahrungen sowie die Reflexion unterschiedlichster Situationen in der Schule und bietet individuelle Anregungen und Impulse auf formaler wie inhaltlicher Ebene. Die kritische Auseinandersetzung mit sowohl dem eigenen Forschungsvorhaben/ Unterrichtsprojekt als auch der eigenen Haltung gegenüber dem Unterrichtsfach Kunst sind hierbei von zentralem Interesse.
Kunstunterricht planen und reflektieren
Lisa Clemens
Montag, 16-18 Uhr (14tägig), Beginn: 19.04.2021
EF 50, R.4.234
LABG 2016, [TPM2.1 (Vorbereitungsseminar), TPM2.2 (Begleitseminar)]
2 SWS
Der spanische Maler Francisco de Goya (1746-1828) ist mit seinem Werk Gegenstand des zentralen Abiturs im Fach Kunst in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr und auch noch bis zum Abitur 2023. In diesem Seminar wollen wir uns anhand eben jenes Unterrichtsgegenstandes der Oberstufe allgemeinen kunstdidaktischen Fragen zur Reihenplanung, zur Erstellung gestaltungspraktischer Aufgaben und auch zur Bewertung dieser stellen. Auch theoretische und praktische Leistungsüberprüfungen (Klausuren) in dem Fach Kunst werden im Seminar thematisiert. Des Weiteren soll die Einbindung außerschulischer Lernorte sowie digitaler Medien in den Lernprozess der Schülerinnen und Schüler diskutiert werden. Der Aspekt des Unterrichtens in inklusiven Lerngruppen wird immer wieder mit anklingen.
Insgesamt soll es darum gehen, kunsthistorisches und fachdidaktisches Wissen mit Praxiswissen zu verknüpfen und fruchtbar zu machen.
Beschreibung des Seminarablaufs:
Dieses Seminar versteht sich bezüglich der Vermittlung der Inhalte als Seminar und nicht als Vorlesung. Das heißt, dass Ihre Mitarbeit explizit erwünscht bzw. die einzelnen Sitzungen dementsprechend angelegt sind. Immer wieder wird es Arbeitsphasen in den Seminarsitzungen geben, in denen Sie sich als Teilnehmer gegenseitig strukturiert Rückmeldungen geben oder gemeinsam etwas erarbeiten. Jede zweite Woche findet das Seminar zudem in Form einer Arbeitssitzung statt, d.h. dass Sie gemeinsam mit einem Studienpartner eine klar umrissene und schulpraktische Aufgabe (bspw. das Erstellen einer gestaltungspraktischen Aufgabe) bewältigen.
Aufgrund der aktuellen Situation wird das Seminar zunächst einmal per Zoom stattfinden. Falls die Lage es zulässt und Sie als Seminarteilnehmer*innen einverstanden sind, können wir das Seminar auch gern als Präsenzveranstaltung – ggfs. in geteilten Gruppen – gestalten.
Vom Ort zum Raum: Räume im Kunstunterricht
Anna Renfordt
Donnerstag 16-18 Uhr, Beginn: 22.04.2021
EF 50, R.4.234
LABG 2016, [KD7.2 (»Scanning Spaces«)]
2 SWS
Kunstunterricht findet zumeist sicherlich im Kunstfachraum statt, die Einbeziehung außerschulischer Lernorte hat jedoch ebenfalls eine lange Tradition. Klassischerweise denkt man dabei an Museen, aber gerade auch der alltägliche Lebensraum von Kindern und Jugendlichen bietet vielfältige Potenziale für die Thematisierung im Kunstunterricht.
In diesem Seminar werden wir uns mit verschiedenen beispielhaften Lernorten sowie der Frage nach deren sinnstiftender Einbeziehung in den Unterricht beschäftigen. Unter anderem werden wir uns dabei mit künstlerischer Kartografie und der kunstdidaktischen Methode des Mappings beschäftigen, die das Ziel der vertieften Auseinandersetzung mit Orten hat und sie damit zu erfahrbaren Räumen werden lässt.
Das Seminar wird auf ZOOM stattfinden. Ob im späteren Verlauf des Semesters auch Präsenztermine an einzelnen thematisierten Lernorten möglich sein werden, ist aktuell noch völlig offen. Dies würde das Einverständnis aller Beteiligten voraussetzen.
Lehrangebot Wintersemester 2020/21
Einführung in die Kunstdidaktik
PD Dr. Andreas Zeising
Montag, 12-14 Uhr und Dienstag 12-14 Uhr, Beginn in der zweiten Vorlesungswoche
Raum 5.246
Lehramt Kunst (LABG 2016), Modul KD 1.1
Das Seminar macht mit den grundlegenden Gegenstandsbereichen, Theoriekonzepten und Methoden der Kunstdidaktik als Fachwissenschaft vertraut. Dabei werden zum einen die historischen Wurzeln der Kunstpädagogik behandelt, die von der Reformpädagogik der Zeit um 1900 bis zur Bauhausmoderne reichen. Zum anderen werden aktuelle kunstpädagogische und fachdidaktische Positionen und Konzepte erläutert und kritisch zur Diskussion gestellt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Frage, wie sich das Fach im Hinblick auf gesellschaftliche Herausforderungen wie Migration, Inklusion und Transkulturalität positioniert und damit implizit auch legitimieren kann.
Literatur zur Einführung:
- Georg Peez: Einführung in die Kunstpädagogik, 5., aktualisierte Auflage, Stuttgart 2018
Schaffende Hände. Vermittlung von künstlerischer Arbeit im Medium Film
PD Dr. Andreas Zeising
Montag 18-20 Uhr, Beginn in der zweiten Vorlesungswoche
Raum 4.234
Lehramt Kunst (LABG 2016), Module KD 2.1, KD 2.3, KD 3.1
Für die populäre Vermittlung von moderner Kunst spielt das technische Medium Film, ob nun dokumentarisch oder fiktional, seit langem eine bedeutsame Rolle. Am Beginn stand die 1923 begonnene Kulturfilmreihe »Schaffende Hände« des Berliner Regisseurs Hans Cürlis, der das Publikum mit didaktischem Anspruch an die oft schwer zugängliche zeitgenössische Kunst heranzuführen suchte. Im Wechsel wurden dabei Nahaufnahmen der Hände mit Porträtaufnahmen gegengeschnitten, um auf diese Weise die »Wesensart des einzelnen Künstlers zu charakterisieren«, wie Cürlis erläuterte. Von Cürlis‘ Filmreihe ausgehend, stellt das Seminar in großen Schritten Filme über Künstlerinnen und Künstler zur Diskussion. Gemeinsam wollen wir kritisch analysieren, welche populären Vorstellungen von künstlerischer Arbeit, verstanden als Zusammenspiel von Hand und Hirn, mit Hilfe welcher Mittel visualisiert und vermittelt werden. Die Lehrveranstaltung steht im thematischen Zusammenhang mit einem Workshop an der Ruhr-Universität Bochum im Dezember 2020, an dem die Studierenden teilnehmen sollen, sofern die Situation es zulässt.
Psychogeografie
PD Dr. Andreas Zeising
Mittwoch, 10–12 Uhr, Beginn in der zweiten Vorlesungswoche
Raum 5.246
Lehramt Kunst (LABG 2016), Modul KD 4.1, KD 7.1
Begriffe wie Lockdown, Ausgangssperre und Kontaktverbot, die in diesem Herbst nun schon wieder zum geläufigen Vokabular gehören, machen bewusst, welche Bedeutung der öffentliche Raum nicht nur als Ort der Begegnung, sondern auch Freiheitsraum für den Einzelnen besitzt. In der politischen Umbruchzeit der 1960er Jahre waren es KünstlerInnnen aus dem Umkreis der „Situationistischen Internationale“ (S.I.), die auf dieses Faktum hinwiesen. Damals richtete sich das Interesse der Intellektuellen um den französischen Autor Guy Debord auf das urbane Umfeld, das zunehmend funktional entfremdet, von kommerziellen Interessen überformt und in autoritärer Weise städtebaulich umgestaltet wurde. Die Situationisten riefen dazu auf, sich die urbane Lebenswelt und mit ihr die soziale Wirklichkeit mit unverstelltem Blick wiederanzueignen. Debords Prinzip des „Umherschweifens“ (dérive) verstand sich als revolutionäre Methode, um den urbanen Raum „psychogeographisch“ zu kartieren und neue Erlebnisweisen einer Morphologie des Sozialen zu entwickeln. Das Seminar stellt Texte aus dem Kontext der Psychogeografie, von Baudelaires „Flaneur“ über die Situationisten und Jean Baudrillard bis hin zu Lucius Burckhards „Promenadologie“ zur Diskussion und versucht Konzepte einer ästhetischen Aneignung des Urbanen zu entwickeln, die von den Studierenden in einem eigenen Projekt überprüft und angewandt werden sollen.
Literatur zur Einführung:
– Anneke Lubkowitz (Hrsg.): Psychogeografie. Eine Anthologie, Berlin 2020
– Der Beginn einer Epoche. Texte der Situationisten. Aus dem Französischen übersetzt von Pierre Gallissaires, Hanna Mittelstädt u. Roberto Ohrt, 2. Auflage, Hamburg 2008
Bild und Klang-Bild und Klang: Edition ortlos. Öffentliche Vorlesung aus der Stadtkirche St. Reinoldi
Prof. Dr. Barbara Welzel
Montag, 14-16 Uhr
digital, ggf. auch im Seminarraum EF 50 4.234
Lehramt Kunst (LABG 2016) Modul TPM 2.2
Die Stadtkirche St. Reinoldi öffnet sich seit 2005 mit der öffentlichen Vorlesung „Bild und Klang“ als Hörsaal. Der Raum und die Kunstwerke sind dabei nie einfach nur Kulisse, sondern rücken immer wieder in den Blick, als Thema der Vorlesung, als Kontextualisierung der Themen, zuweilen auch als Widerpart für andere, scheinbar nicht in den Raum gehörende Bilder und Klänge. Mit anderen Worten: Der Raum der Stadtkirche St. Reinoldi ist bedeutender „Akteur“ von „Bild und Klang“. Hier treffen sich – in einem gemeinsamer Diskursraum – Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Mitglieder der Stadtgesellschaft, immer wieder auch Gäste von außerhalb, um gemeinsam die Abende mit Bildern und Klängen zu verbringen, um den Vorträgen und ihren Vernetzungen zuzuhören, miteinander zu sprechen und sich auszutauschen.Für das Wintersemester 2020/2021 gilt es, eine andere Form für „Bild und Klang“ zu finden, die den Ort – die Stadtkirche St. Reinoldi – offen und präsent hält, aber zugleich auf die wöchentlichen Versammlungen großer Zuhörendengruppen verzichtet. Deshalb werden fünf halbstündige Filme konzipiert und realisiert, die die öffentliche Vorlesung zwar nicht IN der Stadtkirche erlebbar machen, aber AUS der Stadtkirche St. Reinoldi kommen und den Raum sowie das Ereignis auch an andere Orte – etwa in das private Wohnzimmer oder an den Küchentisch – bringen.
Die Veranstaltung wird das „ortlose“ Format reflektieren, auf seine Potenziale befragen sowie die Diskurse zu Ort versus Ortlosigkeit vertiefen.
Diversitätsdialoge: Potentiale gesellschaftlicher HETEROTOPIEN 2.0. Covid19 – Impulsgeber für kulturelle Teilhabeprozesse?!
Christopher Kreutchen M.Ed.
Dienstag 16-18 Uhr
Raum 4.234
Lehramt Kunst (LABG 2016), Modul KD2.1/KD3.1, KD4.1; KD 5.1; KD 6.1
Im Kontext vom DoProfil für inklusionsorientierte Lehrer/-innenbildung untersucht das Seminar Aspekte kultureller Teilhabe in Zeiten der Pandemie wie Limitierung räumlicher Zugänglichkeit. Dabei versteht sich das Seminar dezidiert als Forschungsseminar, was im Diversitätsdialog mit der Musikwissenschaft der Frage nach den Potentialen gesellschaftlicher Heterotopien nachgeht; sprich nach Michel Foucault den Potentialen von in konkreten Raumkonzepten realisierter Utopien – Museen, Kirchen, Konzerthäuser, Theater, Kinos, Friedhöfe und Gärten. Wie verändern sich die institutionellen Angebote kultureller Teilhabe durch die Langzeitfolgen der Pandemie? Wie werden analoge Raumkonzepte in »digitale Räume« übersetzt oder transformiert? Welche Zugänge und Bewegungsanlässe denken Sie dafür mit?
Im engen Austausch mit der Arbeitsgruppe »kulturelle Teilhabe« – Forscherinnen und Forschern der katholischen wie evangelischen Theologie, der Anglistik, Psycholinguistik, Rehabilitationswissenschaften, Philosophie und historischen Bildungsforschung – werden sich im Zeichen der Pandemie entwickelnde Strategien der Teilhabe beschrieben und nach Choreografien der Teilhabe gesucht, die Kulturräume an die »Alltagsräume« oder eben andersherum anschließen.
Räume lesen – Baukulturelle Bildung
Christin Ruppio M.A.
Donnerstag 12-14 Uhr
Raum 4.234
Lehramt Kunst (LABG 2016), Modul KD 6.1, KD 5.1
„Baukultur braucht Bildung!“ betitelt die Bundesstiftung Baukultur ihr 2020 erschienenes Handbuch. Die Stiftung setzt sich unter anderem dafür ein, dass Lehrer*innen für die Relevanz baukultureller Themen sensibilisiert und für ihre Vermittlung ausgebildet sein sollen. Im Seminar werden aktuelle Vermittlungsbeispiele aus Sicht der Kunstwissenschaften und Raumsoziologie untersucht. Ebenso werden wir die Idee, dass Architektur und Stadtraum der Vermittlung bedürfen, historisch nachvollziehen.
Im Rahmen des Seminars werden wir die Ausstellung „Und so etwas steht in Gelsenkirchen…“ im Museum Folkwang Essen besuchen. Termine dafür stimmen wir gemeinsam in der ersten Sitzung ab.
All eyes on – Objekte untersuchen und beschreiben
Laura Di Betta M.A.
Donnerstag 16-18 Uhr
Raum 4.234
Lehramt Kunst (LABG 2016), Modul KD 6.1
Die Ekphrasis – die kunstvolle Bildbeschreibung – hat eine bis in die Antike zurückreichende Tradition. Beginnend mit Homers poetischer Beschreibung von Achilles‘ Schild, haben sich im Laufe der kunstgeschichtlichen Auseinandersetzung mit Objekten über die Jahrhunderte verschiedene Herangehensweisen, Formen und Schulen entwickelt, das Sichtbare in Sprache zu übertragen. Die Beschreibung von Objekten – von der ersten Bestandsaufnahme bis zu den kleinsten Details – steht am Anfang jeder gelungenen Analyse. In diesem Seminar wollen wir uns mit dieser Annäherung an Objekte auseinandersetzen. Wie nähern wir uns einem Kunstwerk? Was sehen wir? Und wie fassen wir das Gesehene in Worte? Dabei spielt besonders die Arbeit mit Originalen eine wichtige Rolle.
Die Veranstaltung umfasst gemeinsame Sitzungen sowie individuelle Museumsbesuche.
Zur Einführung
Raphael Rosenberg: Von der Ekphrasis zur wissenschaftlichen Bildbeschreibung. Vasari, Agucchi, Félibien, Burckhardt, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte 58. Bd., H. 3 (1995), S. 297-318.
Bitte melden Sie sich über das LSF an.
Vorbereitungsseminar
Martin Lippok
Donnerstag 16-18 Uhr
Raum 5.246
Lehramt Kunst LABG 2016), Modul TPM 1.1
Begleitseminar
Martin Lippok
Samstag 07.11.2020/ 12.12.2020/ 23.01.2021, 9-15 Uhr
Raum 5.246
Lehramt Kunst (LABG 2016), Modul TPM1.2
Vorbereitungsseminar: Kunstunterricht begründen und planen
Lisa Clemens
Termine werden noch bekannt gegeben
Lehramt Kunst (LABG 2016), Modul TPM2.1
Lehrangebot Sommersemester 2020
PD Dr. Andreas Zeising
Kunst als Erfahrung - Performance und Tanztheater mit Kindern und Jugendlichen
Seminarnummer: 160200
[KD4.2]
Donnerstag, 12:00 - 14:00 Uhr
16.04.2020
23.04.2020
07.05.2020
02.07.2020
In seinem 1934 erschienenen Buch »Art as Experience« fokussiert der amerikanische Philosoph und Pädagoge John Dewey (1859–1952) auf den für seine Arbeit zentralen Begriff der Erfahrung aus der Perspektive von Kunst und Ästhetik. Die Lektüre bildet die theoretische Grundlage unseres gemeinsamen fachübergreifenden Nachdenkens über die Bedeutung von »Theatralität« (Nikolai Evreinov) und »Performance«. Reflexionen zur Entwicklung dieser Kunstformen im ihrem sozialen Kontext und die Frage möglicher Zugänge für Kinder und Jugendliche, verstanden als kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe, werden im Sinne von Deweys Erfahrungsbegriff experimentell erkundet. Das international bedeutendste Festival für Theater und Performance, das »Theater der Welt«, das 2020 in Düsseldorf zum ersten Mal auch ein Programm für Kinder und Jugendliche aufnimmt, ist das Ziel unserer Exkursion und zugleich Anschauungsobjekt für das wachsende Interesse von Kunstschaffenden, mit Kindern und Jugendlichen als Akteuren zu arbeiten. Welche didaktischen Anschlüsse und Spiel-Räume sich daraus auch in schulischen Kontexten ergeben, stellen wir zur Diskussion. Beispielhaft werden wir die Kunstform Tanztheater aus historischer, theoretischer und (sozial- und kunst)pädagogischer Sicht befragen.
Das Seminar wird in Kooperation der beiden Lehrenden mit Studierenden der Fächer Kunst und Sozialpädagogik gemeinsam abgehalten.
Voraussetzung zur Teilnahme ist die Anwesenheit in der ersten Sitzung. Bei Nichterscheinen wird der Seminarplatz an andere Interessierte vergeben. Die Teilnahme an der Exkursion sowie die Bereitschaft zur Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams und einer Projektpräsentation wird vorausgesetzt.
Literatur:
John Dewey: Art as Experience (1934), dt. Kunst als Erfahrung, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1980
Political Correctness im zeitgenössischen Kunstbetrieb
Seminarnummer: 160202
[KD 2.2; KD 3.2]
Montag, 16:00 - 18:00 Uhr
Ob die sich in letzter Zeit häufenden Kontroversen um die Frage, was Kunst (noch) darf und wie sie sich im Hinblick auf die Rechte von Minderheiten positionieren muss, mit dem Label Political Correctness treffend bezeichnet sind, sei dahin gestellt. Womöglich transportiert der Ausdruck eine Form von Polemik, die selbst zum Gegenstand der Kritik im Zeichen von politischer Korrektheit werden könnte. So oder so ist nicht zu übersehen, dass nicht mehr nur im kulturellen Klima der USA Themen wie Sexismus, Gender und Rassismus verstärkt an Kunst und Kunstvermittlung herangetragen werden. Zu denken geben die Debatten dort, wo den Worten Taten folgen. Genannt seien exemplarisch die zeremonielle Vernichtung der Skulptur »Scaffold« des Künstlers Sam Durant oder die Abhängung von John William Waterhouse‘ Gemälde »Hylas and the Nymphs« durch die Manchester Art Gallery. Auch die forcierte Debatte um den Umgang mit »Raubkunst« aus den ehemaligen Kolonien ist hier zu nennen. Das Seminar will solche Vorgänge ausdrücklich nicht werten, sondern versteht sich als Plattform, um aktuelle Zeitfragen gemeinsam zu diskutieren. Die Studierenden sind eingeladen, Beispiele einzubringen und die Diskussion zu moderieren, was für den Erwerb von Kreditpunkten obligatorisch ist.
Literatur:
Hanno Rauterberg: Wie frei ist die Kunst? Der neue Kulturkampf und die Krise des Liberalismus, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2018
Übungen zur Bildkompetenz
Seminarnummer: 160203
[KD 2.3]
Montag, 10:00 - 12:00 Uhr
Bildkompetenz zählt zu den zentralen methodischen Ansätzen und Methoden des aktuellen kunstdidaktischen Diskurses. Gemeint ist indessen nicht nur das rezeptive Verstehen von Bildern und die Orientierung in der »Bilderflut« der Medienwelt, sondern ebenso der produktiv-gestalterische Umgang damit, so dass zuweilen auch von Bild- und Darstellungskompetenz die Rede ist. Das Seminar vermittelt Arbeitsansätze und didaktische Zugänge zu dem Problemfeld, die von den Studierenden in selbstständiger Form erprobt und vorgestellt werden.
Literatur:
Kunibert Bering u. Rolf Niehoff: Bildkompetenz. Eine kunstdidaktische Perspektive, Oberhausen: Athena 2013
Martin Lippok
Vorbereitungsseminar zum Praxissemester
Seminarnummer: 160204
[TPM1, TP2_1, KD2 alle Mod., KDG, KD4_2]
Donnerstag 14 - 16 Uhr (wöchentlich);
Raum EF50; 5.246
In der Veranstaltung werden neben Methoden zur Vermittlung von Kunstgeschichte und ästhetisch-künstlerischer Praxis im Kunstunterricht, Fragestellungen und Beobachtungsaspekte zur Erfahrbarkeit der Unterrichtswirklichkeit im Beruf von Kunstlehrern*innen thematisiert, an konkreten Beispielen erörtert und vorbereitet.
Begleitseminar zum Praxissemester
Seminarnummer: 160205
[TPM2]
Samstag 9 - 15 Uhr (Block);
Raum EF50; 5.246
25.04.2020
06.06.2020
04.07.2020
Die Veranstaltung gibt Raum für einen Erfahrungsaustausch während der Praxisphase und bietet methodische, individuelle und persönliche Hilfestellungen im Umgang mit den Herausforderungen in Vermittlungs- und Alltagssituationen des komplexen Lehrerberufs.
Bitte beachten Sie auch die Angebote des Fachbereichs Kunstgeschichte.
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Zur VeranstaltungsübersichtAnfahrt & Lageplan
Der Campus der Technischen Universität Dortmund liegt in der Nähe des Autobahnkreuzes Dortmund West, wo die Sauerlandlinie A45 den Ruhrschnellweg B1/A40 kreuzt. Die Abfahrt Dortmund-Eichlinghofen auf der A45 führt zum Campus Süd, die Abfahrt Dortmund-Dorstfeld auf der A40 zum Campus-Nord. An beiden Ausfahrten ist die Universität ausgeschildert.
Direkt auf dem Campus Nord befindet sich die S-Bahn-Station „Dortmund Universität“. Von dort fährt die S-Bahn-Linie S1 im 20- oder 30-Minuten-Takt zum Hauptbahnhof Dortmund und in der Gegenrichtung zum Hauptbahnhof Düsseldorf über Bochum, Essen und Duisburg. Außerdem ist die Universität mit den Buslinien 445, 447 und 462 zu erreichen. Eine Fahrplanauskunft findet sich auf der Homepage des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, außerdem bieten die DSW21 einen interaktiven Liniennetzplan an.
Zu den Wahrzeichen der TU Dortmund gehört die H-Bahn. Linie 1 verkehrt im 10-Minuten-Takt zwischen Dortmund Eichlinghofen und dem Technologiezentrum über Campus Süd und Dortmund Universität S, Linie 2 pendelt im 5-Minuten-Takt zwischen Campus Nord und Campus Süd. Diese Strecke legt sie in zwei Minuten zurück.
Vom Flughafen Dortmund aus gelangt man mit dem AirportExpress innerhalb von gut 20 Minuten zum Dortmunder Hauptbahnhof und von dort mit der S-Bahn zur Universität. Ein größeres Angebot an internationalen Flugverbindungen bietet der etwa 60 Kilometer entfernte Flughafen Düsseldorf, der direkt mit der S-Bahn vom Bahnhof der Universität zu erreichen ist.
Die Einrichtungen der Technischen Universität Dortmund verteilen sich auf den größeren Campus Nord und den kleineren Campus Süd. Zudem befinden sich einige Bereiche der Hochschule im angrenzenden Technologiepark. Genauere Informationen können Sie den Lageplänen entnehmen.