Stadt Kultur Raum. Vom Hellweg zur Rheinischen Straße
Im Wintersemester 2009/10 entstand und Leitung von Prof. Dr. Barbara Welzel und Silke Rüsche ein Projekt zur Geschichte des Hellwegs.
Der Hellweg in Dortmund, der heute vornehmlich als Einkaufsstraße dient, ist ein kulturhistorisch bedeutsamer Ort. Bauwerke, kunsthistorische Zeugnisse und Ortsbezeichnungen bilden Erinnerungsorte des Mittelalters und der Industrialisierung. Die Studierenden recherchierten zur Geschichte des Hellwegs, erstellten eine Stadtwanderkarte mit zehn historischen Stationen, die „erwandert“ werden können, und erarbeiteten Inhalt und Design eines umfangreichen Informationsflyers. In einer Präsentation in der Stadtkirche St. Petri stellten sie das Projekt der Öffentlichkeit vor und „übergaben“ Flyer und Wanderkarte zum Gebrauch. Das Projekt war Teil von „U-Westend“ und fand im Rahmen von „RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europas“ statt.
Aus dem Projekt ergab sich eine von Studierenden geführte historische Wanderung entlang des Hellwegs am Tag des offenen Denkmals.
- Flyer des Projekts »Stadt Kultur Raum« PDF (141 KB)
Buchprojekt: Warum ist hier kein Einkaufszentrum? Die Reinoldikirche in Dortmund
Im WS 2010/2011 wurde unter Leitung von Dr. Birgit Franke in dem kunstwissenschaftlichen Projekt des Masterstudiengangs "Kulturanalyse und Kulturvermittlung" das Buch "Warum ist hier kein Einkaufszentrum? Die Reinoldikirche in Dortmund" erarbeitet: Buchkonzept, Fotokampagne, Bildauswahl, Texte, Buchgestaltung und öffentliche Präsentation im Sommer 2011.
Workshop: Zerstörte Städte – Offene Räume
Wie soll man mit Leerstand und Lücken im urbanen Raum umgehen? Beim Workshop Zerstörte Städte - Offene Räume. Baulücke und Schandfleck oder Erinnerungs- und Kreativitätsraum? trafen sich Anfang Februar über hundert Menschen in Hagen, um zu diskutieren.
Eine Baulücke sehen alle, die an ihr vorbeigehen, mit jeweils anderen Augen. Freiraum sagen die einen, Leerstand, kriegsbedingte Hinterlassenschaft, Bauruine oder Schandfleck die anderen. So unterschiedlich diese Sichtweisen auch sind: Leer stehende Objekte können immer abgerissen werden - oder auch kreativ umgenutzt. Um dieses Spannungsverhältnis ging es beim Workshop Zerstörte Städte - Offene Räume im Hagener Emil Schumacher Museum. Die Veranstaltung wurde im Kontext des interdisziplinären Masterstudiengangs Kulturanalyse und Kulturvermittlung an der TU Dortmund erarbeitet und in Kooperation mit dem Emil Schumacher Museum Hagen durchgeführt. Die Ideengeber waren Prof. Dr. Barbara Welzel und Dr. Joanna Barck vom Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft sowie Rouven Lotz als Wissenschaftlicher Leiter des Museums.
Zum Auftakt des Workshops stellte Dr. Marita Pfeiffer von der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur vor, wie die Dortmunder Kokerei Hansa von einer maroden Industrieanlage zum spannenden Konglomerat aus Kunstort, Biotop und Gelände für Kinder und Jugendliche werden konnte.
Dass man es nicht bei leer stehenden Ladenzeilen belassen muss, davon berichtete Prof. Dr. Ulrich Exner von der Universität Siegen. Eindrücklich visualisierte er die schwierige sozioökonomische Lage der Anwohner der Hafenstadt Bremerhaven. Mit dem Projekt Verlorene Orte im Stadtraum setzte Exner auf Kultur als eine profitable Gegenmaßnahme. Zusammen mit den Anwohnern wandelte er leer stehende Geschäftsorte in Ausstellungsräume und Kulturcafés um und richtete neue Verkaufsräume und ein Informationszentrum für Geschäftsgründer ein.
Der Filmregisseur und Stadtsoziologe Tino Buchholz von der Universität Groningen/NL schließlich zeigte beim Workshop Ausschnitte aus seinem Dokumentarfilm Creativity and the Capitalist City (NL 2011). Der Film beleuchtet den durch Spekulation entstandenen Leerstand von Büro- und Wohnräumen in Amsterdam. Gegen diesen Missstand wurden Firmen und Privatleute aktiv. Als so genannte Squatter besetzten sie leerstehende Wohn- und Geschäftsräume oder entwarfen Vorschläge für sinnvolle Zwischennutzung.
Abgerundet wurde der Workshop durch eine Fotoausstellung von drei jungen KünstlerInnen von der TU Dortmund. Katrin Eßer, Elvira Neuendank und Roland Baege zeigten, dass gerade offene Räume für Fotoarbeiten sehr spannend und inspirativ sein können.
Kontakt: Dr. Joanna Barck, Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft
Ruf: (0231) 755-2966
E-Mail: Joanna.Barck@tu-dortmund.de
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Workshop: Wie Dürer nach Schwerte kam…
An der TU Dortmund gehört es zum Studienplan des Masterstudiengangs "Kulturanalyse und Kulturvermittlung", dass Studierende mit dem Studienschwerpunkt Kunstwissenschaft im 1. und 3. Semester ein kunstwissenschaftliches Projekt zusammen planen und umsetzen. Für das Wintersemester 2012/13 wurde die Idee entwickelt, das Antwerpener Retabel der Marktkirche St. Viktor in Schwerte in seiner ganzen inhaltlichen Breite zu untersuchen, um Kulturphänomene des 16. Jahrhunderts an einem materiell und kontextuell vielfältigen Objekt zu analysieren und auch zu vermitteln. Die kunsthistorische Betrachtungsweise wurde dabei um Fragestellungen zum heute in diesem und anderen Retabeln erkannten Wert als Kulturerbe und zur denkmalpflegerischen Tradition erweitert.
Die in den Seminarsitzungen erarbeiteten Themen ergaben am 9.2.2013 einen ganztägigen Vor-Ort-Termin als „Offener Workshop" für alle Interessierten der Pfarrgemeinde, der Stadt Schwerte und von außerhalb. Die Studierenden haben selbst die Planung, Bewerbung und Umsetzung dieses Tages übernommen. Sie haben Ergebnisse der internationalen Forschung zusammengefasst, auf das Schwerter Retabel bezogen und auch eigene Überlegungen dazu eingebracht und zur Diskussion gestellt. Zur Sprache kamen die in der Antwerpener Malereitradition entdeckten Motiverfindungen nach Graphiken Albrecht Dürers, die praktizierte Arbeitsteilung der Gildemitglieder, die Exportproduktion Antwerpens in Europa und - bei dem nachmittäglichen Treffen vor dem Original - die Techniken der Maler und Skulpturenschnitzer, die am Objekt sichtbaren Spuren des Herstellungsprozesses, sowie die Hypothese zur spätmittelalterlichen und die heutige Nutzung am ursprünglichen Standort in St. Viktor.
In der offenen Veranstaltungsform war die Beteiligung aller 45 Teilnehmenden am Diskurs sehr erwünscht, fand fruchtbar statt und wurde auch durch Gäste aus anderen Retabelstandorten wie Dortmund, Jülich und Linnich, Affeln, Köln und Bielefeld sehr bereichert.
Mit den sehr guten Erfahrungen aus Schwerte wurde sodann am 21. Mai 2013 am „Aktionstag Kultur" unter dem Motto „Kulturelle Bildung" (am Welttag der kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung der Vereinten Nationen) noch einmal das Retabel in St. Petri, Dortmund in einer Präsentation durch das Projektteam und Pfarrerin von Bremen vorgestellt und vor Publikum gewandelt.
Idee
Dr. Niklas Gliesmann, Prof. Dr. Barbara Welzel
Leitung und Durchführung
Dr. Niklas Gliesmann, PD Dr. Esther Meier
und das Projektteam des Masterstudiengangs „Kulturanalyse und Kulturvermittlung" im Wintersemester 2012/2013 Charlotte Bruns, Carmen Burchardt, Sabrina Burkert, Jennifer Graubener, Simone Müller, Sonja Röse, Christin Ruppio, Philipp Schlickum
Ausstellung: Auf der Suche nach dem Besten
Im WS 2013/14 wurde als kunstwissenschaftliches Projekt unter der Leitung von PD Dr. Esther Meier die Ausstellung "Auf der Suche nach dem Besten. Dortmund und der Wiederaufbau von St. Reinoldi" vorbereitet und mit einem Vermittlungsprogramm begleitet. Dieses Projekt war in das Projekt "Planvoll" eingebunden.
Denkwerkstatt Museum
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Master Kulturanalyse und Kulturvermittlung
Hier finden Sie Informationen zum Master Kulturanalyse und Kulturvermittlung.