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Fakultät Kunst- und Sportwissenschaften
Kunstgeschichte und Kulturelle Bildung

Prof. Dr. Barbara Welzel

Portrait im Halbprofil © Roland Baege​/​TU Dortmund

Raum 5.228
Emil-Figge-Straße 50

Tel: +49 231 755 2955
Fax: +49 231 755 6237

E-Mail 

Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit WiSe 2033/24:

Montag, 04. März, 10:30-11:30 Uhr
Dienstag, 19. März, 12:00-13:00 Uhr

Weitere Termine folgen.

 

Bitte wenden Sie sich in dringenden Fällen auch an Herrn Prof. Dr. Andreas Zeising.

Bitte wenden Sie sich in Fragen der Kunstgeschichte auch an Herrn Dr. Niklas Gliesmann.

Prof. Dr. Barbara Welzel, Professur für Kunstgeschichte und Kulturelle Bildung. Geb. 1961, Studium der Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Philosophie in Bochum und Berlin, Promotion 1989 an der Freien Universität Berlin; 1986–1990 freie museumspädagogische Tätigkeit an der Gemäldegalerie, Skulpturensammlung und am Kupferstichkabinett in Berlin, 1990–1991 Ausstellungsmitarbeit „Rembrandt. Der Meister und seine Werkstatt“ am Kupferstichkabinett und an der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen Berlin (mit weiteren Stationen in Amsterdam und London); 1991–1998 Assistenz am Kunsthistorischen Institut der Philipps-Universität Marburg, dort Habilitation 1997. Nach Dozenturen und Lehraufträgen u.a. an der Archivschule Marburg, Professurvertretungen und Verlagstätigkeit lehrt sie seit 2001 an der Technischen Universität Dortmund, wo sie 2011–2022 auch Prorektorin Diversitätsmanagement war; 2013–2020 Mitglied im Vorstand des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen sowie Mitglied im Forschungsrat der Universitätsallianz Ruhr; 2014–2020 Mitglied der Fachlichen Steuerungsgruppe von RuhrFutur. 2009–2017 Mitglied im Vorstand des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker; 2016–2019 im Board von CIHA (Comité International d’histoire de l’art). Co-Sprecherin für das Arbeitsfeld „Wissenschaftsstadt und Kulturmetropole“ im Masterplan Wissenschaft der Stadt Dortmund; Wissenschaftliche Leiterin des Campus Stadt der Technischen Universität Dortmund im Dortmunder U.

2012–2014 Expertin im Projekt „Shared Histories for a Europe without Dividing Lines” beim Europa-Rat. 2016–2023 Co-Sprecherin von DoProfiL, Dortmunder Profil für inklusionsorientierte Lehrer/-innenbildung, hier auch Sprecherin der Arbeitsgruppe „Kulturelle Teilhabe“; Vorsitzende des Beirats „Kirchturmdenken. Sakralbauten in ländlichen Räumen: Ankerpunkte lokaler Entwicklung und Knotenpunkte überregionaler Entwicklung“; Mitglied in der AG „Denkmalvermittlung“ des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz; Projektleitung „Route Mittelalter Ruhr“.

Forschungen v.a. zur deutschen und niederländischen Kunst des 15.–17. Jahr­hunderts, zu Kunst und Kulturtransfer im Hanseraum, zur Stadtkultur, zu kulturellem Erbe in interkultureller Perspektive. Zahlreiche Bildungsprojekte, zugleich als experimentelle Räume für Forschung und Lehre.

 

 

Alte Geschichten – oder: Alles hier ist Plural

Prof. Dr. Barbara Welzel

Freitags 14-18 und Workshoptermin

Ort: Campus Stadt der TU Dortmund im Dortmunder U

Termine:
19.4.2024, 14-18 Uhr,  3.5.2024, 14-18 Uhr,
25. Mai 2024, 14-18 Uhr: Öffentlicher Workshop
7.6.2024, 14-18 Uhr, 21.6.2024, 14-18 Uhr
12.7.2024, 14-18 Uhr

Einladung zum Konzert am Sonntag, 26. Mai 2024, 17 Uhr, Reinoldihaus Dortmund
(verbindliche Anmeldung im Seminar)

Modulzuordnung: KD4.1 (»Außerschulische Vermittlungsfelder«), KD5.1. (»Museums- oder denkmalpädagogische Methoden der Kunstvermittlung«), KD5.2 (»Angewandte Kunstvermittlung«)

2 SWS

Historische Werke der europäischen Kunst – Gemälde und Buchmalereien, Druckgraphiken, monumentale Tapisserien und Wandmalereien, Objekte des Kunsthandwerks, Skulpturenprogramme in Gärten u.a.m – erzählten immer von Neuem die ererbten Erzählstoffe der antiken Mythologie und Geschichte, des Alten und Neuen Testaments und der christlichen Heiligen. Dieselben Erzählstoffe fanden auch in Musikstücken und Theaterspielen immer neue Varianten und Ausdrucksformen. Diese Tatsache hat regelmäßig – etwa in Museen oder Konzerthäusern – dazu geführt, diese Erzählungen als Bildungsgut vorauszusetzen bzw. die fehlende Kenntnis als Verlust zu beklagen und durch Informationsangebote dieses »Defizit« auszugleichen. Doch bilden viele der Erzählungen auch aus anderem Grund eine Barriere: Sie zielten über Jahrhunderte auf Rezipientinnen und Rezipienten, die in einem gemeinsamen Erzähl- und Mythenkosmos leben. Deutliche Risse bekam dieser gemeinsame Erzählraum im westlichen Europa mit der Reformation, wenn etwa die Heiligen- und Marienverehrung in den evangelischen Regionen beendet wurde, aber viele Darstellungen dieser Personen gleichwohl weiter überliefert wurden. Spätestens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – nach der Shoah – wurde die christliche Sensibilität im Umgang mit den biblischen Erzählungen im Kontext christlich-jüdischer Dialoge zu einem wichtigen Thema. In der kulturell diversen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts ist die Komplexität noch einmal höher. Müssen wir auf die Überlieferung ererbter Geschichten außerhalb jeweils geschlossener Communities verzichten? Wie umgehen mit Erzählungen, die in ihrer parteiischen Perspektive für andere Gruppen Anstoß erregen? These ist, dass heute in zuvor ungekanntem Ausmaß die Moderation unterschiedlicher Erzählperspektiven geboten ist. Diskutiert werden einerseits konkrete Erzählungen, andererseits Strategien des Umgangs mit Multiperspektivität.

Didaktisch gewendet: Zu fragen ist nach Alternativen für Adaptive Lernsettings. Zu diskutieren sind Konzepte wie das »Talking in the Presence of the Other« und das »Sharing Heritage«, das gemeinsame Teilen von kulturellem Erbe in diversen Gesellschaften.

Wir kooperieren in dieser Veranstaltung mit dem Klangvokal-Musikfestival. Am Sonntag, den 26. Mai 2024 kommt dort die Vertonung der antiken Erzählung »Marc’Antonio e Cleopatra« von Johann Adolf Hasse aus dem Jahr 1725 zur Aufführung. In diesem Kontext bieten wir einen öffentlichen Workshop »Alte Geschichten – Oder: Alles hier ist Plural« am 25.5.2024 auf der Hochschuletage im Dortmunder U an.

 

Stadtspäherinnen und Stadtspäher: Freiheit und Erinnerungskultur

Prof. Dr. Barbara Welzel

Dienstags 14-16 Uhr und Blockseminar

Ort: Projektor (Westenhellweg 136) und Stadtspaziergänge

Termine: 16.4.; 23.4.; 7.5.; 14.5.; 28.5.; 4.6.; 11.6.; 25.6.; 9.7.; 16.7. sowie Walkshop am 20.7.2024, 14-18 Uhr

Modulzuordnung: KD4.1 (»Außerschulische Vermittlungsfelder«), KD5.1. (»Museums- oder denkmalpädagogische Methoden der Kunstvermittlung«), KD5.2 (»Angewandte Kunstvermittlung«)

2 SWS

Im Jahr 2024 jährt sich die Verabschiedung des Grundgesetzes zum 75. Mal. Die Freiheitsrechte im Grundgesetz wurden vor dem Hintergrund der Erfahrungen und Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus formuliert und schützen unter anderem die Würde des Einzelnen ebenso wie die Freiheit von Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre.

Die TU Dortmund möchte sich an diesem Jubiläum mit einem innovativen Format der Wissenschaftskommunikation beteiligen: mit sogenannten Walkshops in der Dortmunder Nordstadt, die von verschiedenen Akteur:innen aus der Universität durchgeführt werden sollen. In dem Seminar wollen wir dieses Veranstaltungsformat als Modell der Stadterkundung diskutieren, um dann einen solchen Walkshop für den 20. Juli 2024 zu planen und zu realisieren. Ausgangspunkt können die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache sowie Stolpersteine sein. Zu fragen wird sein, wie Gedenkorte in der Dortmunder Nordstadt auch heute als Freiheits- und Zukunftsressource genutzt werden können und wie wir durch Erinnerungskultur eine freiheitliche Demokratie sichern. Thematisiert wird auch die Anschlussfähigkeit kunstwissenschaftlicher und kunstdidaktischer Themen und Methoden an die Politische Bildung.

 

Werkstatt Kulturerbe

Prof. Dr. Barbara Welzel

Projektseminar: Kern des Seminars ist ein Vor-Ort-Workshop, der vom 16. bis zum 19. Juni 2024 stattfindet. Vorbereitungstermine in Dortmund: Dienstag, 30.4.2024, 14–16 Uhr und Dienstag, 11.6., 14–16 Uhr

Modulzuordnung: KD4.1 (»Außerschulische Vermittlungsfelder«), KD5.1. (»Museums- oder denkmalpädagogische Methoden der Kunstvermittlung«), KD5.2 (»Angewandte Kunstvermittlung«)

2 SWS

Das »Obere Mittelrheintal«, die etwa 60 Kilometer des Rheintales zwischen Bingen/Rüdesheim und Koblenz, wurden im Jahr 2002 als erste Kulturlandschaft in Deutschland in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen. Auf der Homepage der Welterbestätte heißt es: »Die einmalige Landschaft mit dem Rhein, seinen schmalen Uferstreifen und den steilen, zum Teil rebenbesetzten Talhängen sowie die zahlreichen Burgen, Schlösser, Klöster und Kirchen, verbunden mit den Mythen, Sagen, Werken der Literatur, Musik und der bildenden Kunst vor allem aus dem 19. Jahrhundert, haben zur Anerkennung des 60 km langen Rheintales zwischen Bingen/Rüdesheim und Koblenz als Welterbe beigetragen. Mit dieser Anerkennung hat die Region einen internationalen Rang erhalten, der auf der einen Seite zur Bewahrung der spezifischen Eigenschaften unserer Kulturlandschaft verpflichtet, zum anderen aber auch zahlreiche Chancen für die Erneuerung der Region bietet. Diese Chancen gilt es weiterhin zu nutzen.«

In dieser Kulturlandschaft liegt der Ort Bacharach, zu dessen Baudenkmalen u.a. die Burg Stahleck und die Ruine der Wernerkapelle gehören. Die Wernerkapelle wurde im späten 13. Jahrhundert als Reaktion auf einen »Hostienfrevel«, ein vermeintlicher Missbrauch einer christlichen Hostie durch Juden, gebaut. Damit gehört sie in die lange Geschichte des Antijudaismus und in die Vorgeschichte des Antisemitismus. Wie Burg Stahleck wurde auch die Wernerkapelle Ende des 17. Jahrhunderts zur Ruine. Im 19. Jahrhundert dann die Ruine dann – im Kontext der »Rheinromantik« – Gegenstand zahlreicher Bilder, gerade auch von Reisenden. Damit ist sei ein besonders sprechender Ort für ambivalente Denkmale und die Komplexität kulturellen Erbes. Die auf das 13. Jahrhundert zurückgehende Burg Stahleck wurde im Pfälzischen Erbfolgekrieg zwischen Frankreich und Deutschland beschädigt und war ebenfalls seit dem 17. Jahrhundert Ruine. 1909 wurde sie vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz (seit 1970 für Denkmalpflege und Landschaftsschutz) gekauft und ab 1925 als Jugendherberge »wiederaufgebaut«.

Das Gedankenspiel unseres Projekts: In der Jugendherberge entsteht ein »Aussichtsort« auf das »Obere Mittelrheintal«, der in Workshops mit jungen Menschen Teilhabe am kulturellen Erbe im Sinne der Konvention von Faro eröffnet, eine »Werkstatt Kulturerbe«.

In einem ersten Pilotseminar wenden wir uns der Burg Stahleck selbst und der Wernerkapelle zu. Wir kooperieren in diesem Projekt mit dem Rheinischen Verein – namentlich mit dessen Vorsitzendem Tobias Flessenkemper, der die Jugendabteilung des Europarats leitet – und mit dem Lehrstuhl für Spätmittelalter und Frühe Neuzeit der Universität Mannheim, namentlich mit Prof. Dr. Hiram Kümper.

Kern des Projektseminars ist ein Vor-Ort-Workshop in Bacharach vom 16.-19. Juni 2024, bei dem wir uns mit der Mannheimer Gruppe treffen.

Für dieses Seminar steht nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen zur Verfügung; eine persönliche Anmeldung ist erforderlich. Die Modalitäten werden noch bekannt gegeben.

 

Bildbeschreibung

Prof. Dr. Barbara Welzel

Dienstag, 12–14 Uhr, Beginn: 14.4.2024

Ort: EF50, Raum 4.234

Termine: 16.4., 23.4., 30.4., 7.5., 14.5., 28.5., 4.6., 12.6., 25.6., 2.7., 9.7., 16.7.2024 sowie Teilnahme am Workshop »Alte Geschichten«, Samstag, 25.5.2024, 16-20 Uhr (Ort: Campus Stadt der TU Dortmund im Dortmunder U)

Modulzuordnung: KD2.1/3.1 (»Kunst, Medien und Vermittlung«), KD.2.2/3.2 (»Diagnose und individuelle Förderung in kunstdidaktischen Prozessen«)

2 SWS

Bildbeschreibungen haben eine lange Tradition und wurden seit der Antike als eigene Textgattung entwickelt. Mittels Worten sollten Bilder, die die Lesenden nicht vor Augen haben, evoziert werden. Neben diesen literarischen Unternehmungen sind Bildbeschreibungen aber auch ein Werkzeug kunstwissenschaftlicher Analyse. Hier geht es um die sprachliche Klärung und Kommunikation visueller Befunde zur Schärfung des visuellen Verständnisses dessen, was unmittelbar vor Augen steht. Kunstvermittlung dient daher nicht allein der Information über Werke und der Ausprägung von Bildkompetenz, sondern auch der Sensibilisierung für Sprache und der Vertiefung von Sprachkompetenz.

Das Seminar wird einerseits die literarische Textgattung der Beschreibung (»Ekphrasis«) beleuchten und andererseits in konkreten Beschreibungen kunstwissenschaftliche Analysen vornehmen.