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Fakultät Kunst- und Sportwissenschaften
Professur Kunstgeschichte und Bildwissenschaft

Prof. Dr. Kirsten Lee Bierbaum

Portraitfoto von Kirsten Lee Bierbaum © privat

Raum 5.227
Emil-Figge-Str. 50
Tel: +49 231 2979

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Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit WiSe 2024/25

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Best of the 19th century – Kanon und Kanonkritik

Prof. Dr. Kirsten Lee Bierbaum

Mittwoch 10-12 Uhr, Beginn: 16. April 2025

Ort: EF50, Raum 4.234

Modulzuordnung: KW1.2; KW1b.1; KW3.1-3.3, KW3a, KW3b.1-KW3b.3; KW2.2; KW2a.2; KW2b.2

2 SWS

Zwischen Rokoko und Jugendstil liegt eine Phase enormer künstlerischer Dynamik und Heterogenität, die ausgehend von akademischen und klassizistischen Traditionen in eine Vielzahl teils inhaltlich konträrer, teils parallel bestehender Stile und »Neo«-Stile mündet. In Auseinandersetzung mit althergebrachten Institutionen wie der französischen Akademie und dem Pariser Salon arbeiten sich jeweils junge Generationen an den etablierten Hierarchien im Kunstsystem der Vorgängergenerationen ab, setzen sich mit politischen und sozialen Entwicklungen und mit neuen Medien wie der Fotografie auseinander. Neben die historisierenden Stile des Klassizismus, der Neo­gotik, der Neorenaissance und des Neobarock, treten Romantik, Realismus, Impressionismus, Symbolismus und Jugendstil, mit sehr unterschiedlichen Schwerpunkten in den Motiven, Formaten, Techniken und Materialbezügen. Im Seminar wird ein exemplarischer Überblick über die diversen europäischen Zentren, Gruppen und Strömungen versucht, der zugleich kritisch den bisher üblichen Kanon hinterfragt: Gibt es aus heutiger Sicht »blinde Flecken« (etwa aus feministischer oder postkolonialer Sicht) in der Wahrnehmung der Kunst der frühen Moderne?

Die Lehrveranstaltung ist Teil einer Reihe von »Kanon(kritik)«-Seminaren vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert, die über einen Turnus von 4 Semestern einen Überblick über die Geschichte der Kunstgeschichte bieten sollen.

 

Adapted to fit – zu einer kritischen Reflexion des Werkbegriffs

Prof. Dr. Kirsten Lee Bierbaum

Dienstag 14-16 Uhr, Termine: 15.4., 29..4., 6.5., 20.5.2025
plus Block am 15./16. Mai (KWI Essen)

Ort: EF50, Raum 4.234

Modulzuordnung: KW3.1-3.3, KW3a, KW3b.1-KW3b.3; KW4.1, KW4a.1, KW4b.1

2 SWS

Der Begriff »(Kunst)Werk« wird meist allzu selbstverständlich verwendetet, mit ihm sind historische und strategische Grundlagen unseres Faches verbunden. Dabei ist festzustellen, dass durch Künstler produzierte Artefakte nicht zu jedem historischen Zeitpunkt auch dezidiert als Werke verstanden worden sind, umgekehrt lässt sich die Frage formulieren, ob es überhaupt noch Sinn macht, sich die künstlerische Produktion unserer Gegenwart unter Zuhilfenahme dieser altgedienten Kategorie vorzunehmen und inwiefern sie in der historischen Rückschau kritisch reflektiert werden muss. Gerade vor dem Hintergrund zeitgenössischer Fachdiskurse zur Akteur-Netzwerk-Theorie und Praxeologie erscheinen auch die wechselnden sozialen Rahmungen, die Artefakte im Verlauf ihrer Objektbiographie begleiten als determinierender Faktor, der zu einer »Ausfransung« ihrer Ränder, zu Modifikationen oder zur anpassenden Neukonfiguration beitragen können.

Unter dem Titel »Adapted to fit – Aktualisierungen von Artefakten im sozialen Gebrauch« findet am 15. und 16.5.2025 eine Tagung im KWI Essen statt, in der Forschende des Seminars für Kunst und Kunstwissenschaft der TU Dortmund, der UA Ruhr und des Instituts Kunst der Uni Siegen Vorträge halten. Die Teilnahme an dieser Tagung bildet den zweiten Teil des Seminars. Zur Vorbereitung auf die Tagungsteilnahme werden in einer Folge von Seminarterminen einschlägige Texte gelesen und Fallbeispiele verschiedener Epochen diskutiert, ein Termin zur Nachbereitung schließt das Seminar ab.

 

Goldgrund, Fenster, Perspektive – Bildkonzepte der Vormoderne

Prof. Dr. Kirsten Lee Bierbaum

Dienstag, 14-16 Uhr, Beginn: 17. April 2025

Ort: EF50, Raum 4.234

Modulzuordnung: KW1.2; KW1b.1

2 SWS

Im Verlauf der Kunstgeschichte ist es für die Gestaltung der Komposition und des Bildraumes zu vielfältigen Lösungen gekommen, nicht immer begleitet von theoretischen Konzepten. Und doch gibt es einige bewusst ausformulierte Positionen auf die ein zweiter Blick lohnt. Bekannt ist etwa Albertis Dictum vom Bild als Fenster – aber wie genau ist das zu verstehen, waren doch die Fenster seinerzeit keineswegs rechteckige Architekturöffnungen und schon gar nicht verglast wie heute. Alberti vorausgegangen war eine längere Phase, in der insbesondere für die sakralen Bilder der von der Kunstgeschichtsschreibung so benannte »Goldgrund« vorherrschte, z.B. in Mosaik ausgeführt oder als Polimentvergoldung mit Blattgold, die Teile der Bildfläche zumeist anstelle eines Landschaftshintergrundes überdeckte. Saskia Quené aber weist zurecht darauf hin, dass »Goldgrund« ein Begriff der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts ist, der ganz unterschiedliche Phänomene, Materialien und Techniken zusammenfasst, wo eigentlich Differenzierung geboten wäre. Schließlich wird der Goldgrund gern als Gegensatz zu einer im Fortschrittsnarrativ geradezu mystifizierten (Zentral-)Perspektive und damit als rückständig gehandelt, doch auch diese Annahme ist bei näherem Hinsehen nicht haltbar, existieren beide Parameter lange zeitlich parallel oder sogar in denselben Bildern gleichzeitig. Ausgehend von Panofskys epochemachendem Aufsatz »Perspektive als symbolische Form« sollen im Seminar die unterschiedlichen Optionen zur Gestaltung von Komposition und Bildraum sowie ihre Potentiale und Grenzen vorgestellt, ihre kunsthistorische Bewertung kritisch diskutiert, Fallbeispiele untersucht und neue Forschungsperspektiven entwickelt werden.

Das Seminar wird sich (nicht nur, aber zum Teil) mit Werken des toskanischen Mittelalters und der Renaissance befassen, und ist deswegen als Vorbereitung für die Florenz-Bologna Exkursion empfohlen.

 

Vor Ort-Seminar Florenz und Bologna

Prof. Dr. Kirsten Lee Bierbaum / Dr. Kathrin Borgers

7-tägige Exkursion (Termin wird noch bekannt gegeben)

Modulzuordnung: KW2.3;KW2b.3

Florenz gilt als Ausgangspunkt und Inbegriff einer innovationsfreudigen, politisch wie kulturell avancierten Stadtrepublik der Renaissance und bildet in der populärkulturellen Wahrnehmung bis heute ein Art Gründungsmythos des modernen Individualismus. Wie aber kam es zu dieser kulturellen Blüte, welche Entwicklungen haben sich mit Blick auf die Kunst von der spätmittelalterlichen Stadtkommune bis zur Medici-Herrschaft vollzogen, welche gesellschaftlichen Kräfte sind für die Kunstproduktion verantwortlich und welche Funktionen erfüllen die jeweiligen Werke in ihrem konkreten Entstehungs- und Rezeptionskontext? Von den für die Stadtgemeinschaft identitätsstiftenden Bauten über die frommen Stiftungen der religiösen Orden und Bruderschaften bis hin zur Sammlung privater Kunstschätze der Medici werden wir unterschiedliche Werkkategorien und Zweckbestimmungen verhandeln, die historischen Nutzungen des Stadtraums nachvollziehen, die kunsthistorisch relevanten Kirchen, Museen und Palazzi aufsuchen und die Annehmlichkeiten der Boboli-Gärten genießen.

Die 7-tägige Exkursion (vorauss. im September 2025) wird in erster Linie in Florenz stattfinden und dort insbesondere Stadtbild und Kunstschaffen des 13.-16. Jahrhunderts fokussieren, ein Besuch im gut 1 Std. entfernten Bologna wird am letzten Tag unternommen, um dort ausgewählte Kirchen und Kunstwerke des 14.-17. Jahrhunderts zu besuchen. Eine Vorbesprechung mit Details zu Termin, Kosten, Programm etc. findet am 8.5.25 ab 12 Uhr statt.

Das Seminar »Goldgrund, Fenster, Perspektive – Bildkonzepte der Vormoderne« überschneidet sich thematisch mit der Florenz-Exkursion und ist daher als Vorbereitung ideal. Es wird daher empfohlen, beiden Veranstaltungen zu belegen.

 

Master-Kolloquium (KUK)

Prof. Dr. Kirsten Lee Bierbaum

Donnerstag, 10-14 (14tägig), Beginn: 17. April 2025

Ort: EF50, Raum 4.234

Modulzuordnung: KW4.2; KW4b.2; Master KuK: K4

1 SWS

Das Kolloquium ist speziell auf die Abschlussphase Ihres Studiums ausgerichtet und begleitet die Abfassung von MA-Arbeiten oder Promotionen. Es steht als diskursoffener Raum zur Verfügung, in dem Sie kunstwissenschaftliche Fragestellung im Rahmen Ihrer Abschlussarbeit oder eines Forschungsvorhabens präsentieren und diskutieren lassen können. Ebenso sind Lektüresitzungen zu von Ihnen vorgeschlagenen Texten oder Themen, Ausstellungsbesuche oder Workshop-Sitzungen etwa zum wissenschaftlichen Schreiben denkbar. Das Kolloquium soll den Austausch ebenso befördern wie es zur qualitativen Weiterentwicklung ihres Projekts durch »crowd intelligence« beitragen kann.

 

Einführung in das Studium der Kunstgeschichte

Prof. Dr. Kirsten Lee Bierbaum
Dienstag 10-12 und 14-16 Uhr, Beginn: 15.10.2024
Ort: EF50, Raum 4.234
Modulzuordnung: KW1_1, KW1a_1
2 SWS

Diese Lehrveranstaltung ist das Einstiegsseminar für alle Studierenden der Kunstwissenschaft im 1. Semester. Es ist obligatorisch und die Grundlage für den Besuch aller weiterer Lehrveranstaltungen der Kunstwissenschaften.

Im Seminar erlangen Sie einerseits für Ihr weiteres Studium grundlegende Orientierung rund um wichtige Institutionen der Uni und der Stadt sowie Basiswissen zur Literatur-Recherche, zum Verfassen von Texten und anderen Kernkompetenzen des wissenschaftlichen Arbeitens. Andererseits bietet Ihnen das Seminar einen inhaltlichen Einstieg in die Gegenstände und Methoden der Kunstgeschichte und Kunstwissenschaften und in die Frage, wie diese Ihre Perspektive auf Unterricht, künstlerisches Schaffen und historische Bildung erweitern und bereichern können.

Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung doppelt angeboten wird. Bitte belegen Sie nur eines der beiden Einführungsseminare, wenn Sie sich im LSF dafür anmelden!


Best of Baroque – Kanon und Kanonkritik

Prof. Dr. Kirsten Lee Bierbaum
Mittwoch 10-12 Uhr, Beginn: 16.10.2024
Ort: EF50, Raum 4.234
Modulzuordnung: KW1_2, KW1b_1, KW2_1, KW2a_1, KW2b_1, KW5_1
2 SWS

In der öffentlichen Meinung gilt der »Barock« als Zeit der Opulenz, des Prunk und des sinnlichen Überschwangs, man denkt an elitäre Hofgesellschaften oder Rubens’ »dicke Frauen« und verbindet damit gemeinhin eine gewisse Affektiertheit und unnötige Schwulstigkeit. Doch wem ist noch bewusst, dass es sich bei dieser Meinung um eine Vorstellung des späten 18. und 19. Jahrhunderts handelt? Dass der sogenannte »Barock« eine Zeit enorm vielgestaltigen Kunstschaffens war, die nicht nur in ganz Europa (und darüber hinaus) sehr unterschiedliche Bildwerke hervorbrachte? Dass die »barocken« Wissenskulturen nichts weniger als einen allumfassenden, enzyklopädischen Weltzugriff anstrebten und dieses Wissen mit einer alle Sinne ergreifenden, aber auch den Verstand überzeugenden Bildsprache zu vermitteln suchten?

Von der Perspektive auf diesen Zeitraum aber hängt ab, welche Kunstwerke in den sogenannten »Kanon« aufgenommen und welche Kriterien dafür angelegt werden. In der Forschung wird das Konzept »Kanon« längst insgesamt auf den Prüfstand gestellt, unter gender- und postkolonialer Perspektive oder über neuere methodische Zugriffe revidiert, erweitert oder ganz abgeschafft. Zugleich sind für Lehrende und Kulturvermittler:innen Epochenmodelle und Kenntnisse der Grundzüge der (kunst)historischen Entwicklung durchaus hilfreich und eine Vereinfachung teils notwendig. Wie also umgehen mit überkommenen Kanones und ihren Lücken, mit berechtigter Kritik und Notwendigkeit von Verabredungsbegriffen? 

Die Lehrveranstaltung wird sowohl Werke des klassischen kunsthistorischen Kanons vorstellen und nach den Gründen fragen, warum sie die Zeiten als »Meisterwerke« überdauerten, gleichzeitig aber auch ausloten, welche Kritik heute an diese Auswahl heranzutragen wäre. Die andere Hälfte des Seminars wird sich übersehenen Bildern und Objekten widmen, und Argumente für ihre überhistorische Bedeutung zusammentragen. Ziel ist es, einen Kriterienkatalog für die Beurteilung der Bedeutung von Kunstwerken zusammenzustellen und gleichzeitig ein heterogenes Portfolio bekannter und weniger bekannter Werke des Barock kennenzulernen, über die sich die Epoche wenigstens in groben Zügen fassen lässt.

Die Lehrveranstaltung ist Teil einer Reihe von »Kanon(kritik)«-Seminaren vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert, die über einen Turnus von 4 Semestern einen Überblick über die Geschichte der Kunstgeschichte bieten sollen.


Vor-Ort-Seminar »Stadt und Patron« mit Ausflügen in die Dortmunder Innenstadt sowie nach Köln, Soest, Xanten

Prof. Dr. Kirsten Lee Bierbaum
Donnerstag, 14-16 Uhr. Vorbesprechung am 17.10.2024. Vor-Ort-Termine: Dortmund 
St. Reinoldi 7.11., Köln 21.11., Soest 12.12., Xanten 16.1.
Modulzuordnung: KW3_1-KW3_3, KW3a, KW3b_1-KW3b_3, KW4_1, KW4a_1, KW4b_1
2 SWS

Die mittelalterliche Stadt ist nicht einfach nur ein Ort, sie versteht sich als eigener Rechtsraum für eine politisch eigenständige Kommune, deren Bürger sich Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung geschworen haben. Sie versteht sich auch als geheiligte Gemeinschaft, deren Bürger und Regenten Gott zugewandt ist. Als himmlische Unterstützung stand der Stadtgemeinschaft in der Regel ein:e heilige:r Stadtpatron:in oder auch mehrere zur Seite. Er oder sie konnte ihre Nöte und Bedürfnisse an Gott vermitteln, Wunder wirken oder in Schlachten helfend eingreifen. Diesen Heiligen manifestierten sich in Kirchen, Altären und Bilderzyklen, ihre Reliquien wurden in Prozessionen verehrt und zum Schutz an die Stadtmauern getragen. Bis heute zeugt etwa die Reinoldikirche in Dortmund mit ihrer überlebensgroßen Holzfigur des heldenhaften Ritters, welche Bedeutung der Heilige Reinoldus für die Stadt als Identifikationsfigur und Gemeinschaftsgarant hatte. Diesen und anderen Fällen des besonderen Verhältnisses einer Stadt zu ihrem oder ihren Patron(en) werden wir uns im Vor-Ort-Seminar in Dortmund, Köln, Soest und Xanten widmen, dabei nach der Bildwerdung eines solchen Schutzverhältnisses fragen und die jeweiligen Funktion der damit verbundenen Artefakte klären. 

Das Seminar ist für Studienanfänger:innen ebenso geeignet wie für fortgeschrittene Studierende: Sie erhalten Einblicke in die mittelalterliche Kunstgeschichte und erarbeiten sich grundlegende »tools« in der Betrachtung und Bewertung von Kunst im Kontext von Kirchen- und Stadtraum. Gleichzeitig werden wir uns auch komplexeren Reflektionen über die Beziehung von Gemeinschaftlichkeit und Heiligkeit sowie ihre Symbolisierungen zuwenden.
 

Kolloquium

Prof. Dr. Kirsten Lee Bierbaum
Donnerstag, 9-12 Uhr, Blocktermine am 10.10., 14.11., 5.12., 9.1. (alternativ auch montags oder freitags möglich)
Ort: EF50, Raum 4.234
Modulzuordnung: KW4_2, KW4b_2
1 SWS

Das Kolloquium ist speziell auf die Abschlussphase Ihres Studiums ausgerichtet und begleitet die Abfassung von MA-Arbeiten oder Promotionen. Es steht als diskursoffener Raum zur Verfügung, in dem Sie kunstwissenschaftliche Fragestellung im Rahmen Ihrer Abschlussarbeit oder eines Forschungsvorhabens präsentieren und diskutieren lassen können. Ebenso sind Lektüresitzungen zu von Ihnen vorgeschlagenen Texten oder Themen, Ausstellungsbesuche oder Workshop-Sitzungen etwa zum wissenschaftlichen Schreiben denkbar. Das Kolloquium soll den Austausch ebenso befördern wie es zur qualitativen Weiterentwicklung ihres Projekts durch »crowd intelligence« beitragen kann.

 

Kirsten Lee Bierbaum, geboren in Kapstadt (SA), studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften an der Universität zu Köln und der Università di Genova, ihre Magisterarbeit thematisierte „Humor bei Rubens und Giulio Romano“.  Nach einem DAAD-Aufenthalt für Recherchen zur Dissertation in Rom, erhielt sie ein zweijähriges Doktorandenstipendium an der Bibliotheca Herztiana, Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte in Rom. Ihre an der Universität Bonn fertiggestellte Dissertation über „Die Ausstattung des Lateranbaptisteriums unter Urban VIII.“ wurde 2010 mit dem Lempertz-Preis für herausragende Doktorarbeiten auf dem Gebiet der Kunstgeschichte ausgezeichnet. In den Jahren 2011 bis 2021 war sie als Wissenschaftliche Assistentin am Mittelalterlehrstuhl des Kunsthistorischen Instituts der Universität zu Köln tätig, wo sie zugleich ihr Habilitationsprojekt „Vier Augen sehen mehr als zwei. Kollektive Bildwahrnehmung und Gemeinschaftsidentität im 15. Jahrhundert“ aufnahm. 2021 bis 2023 hatte sie die Verwaltungsprofessur für „Kunst des Mittelalters“ am Kunsthistorischen Institut der Universität Osnabrück inne, lehrte dort allerdings auch frühneuzeitliche Kunstgeschichte. 2023 erfolgte der Ruf an die Uni Wien, wo sie die Professur für „Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit mit einem Schwerpunkt in Italien“ bekleidete. Seit März 2024 lehrt sie am Institut für Kunst und Materielle Kultur der TU Dortmund „Kunstgeschichte und Bildwissenschaft“. 

  • Italienische Kunstgeschichte (16.-17. Jahrhundert), insbes. römische Renaissance und Barock
  • Liturgie und päpstliches Zeremoniell im Lateran vom Frühchristentum bis ins 17. Jahrhundert
  • Bilder für Gemeinschaften (13.-17. Jahrhundert), Bedeutung von Bauten und Artefakten für die Entstehung und Sicherung von Gemeinschaftsidentität
  • Städtische Frömmigkeit und Identität, mittelalterliche Rathausbauten und ihre Ausstattung, Rituale in der städtischen Topographie
  • Praxistheorie, Liturgie- und Ritualforschung, Performativität
  • Materialität, “Agency of things”
  • Visuelle Rhetorik und Affektsteuerung, Betrachteradressierung, Rezeptionsästhetik
  • WS 2020/21 Förderung durch das Postdoc Programm „Kopf frei“ (Professorinnenprogramm III)
  • 2016/17 Förderung durch das Cornelia-Harte Mentoring Pro Programm der Universität zu Köln
  • 2011/12 Förderung durch das 3. Professorinnenprogramm
  • Lempertz-Preis 2010 für herausragende Doktorarbeiten auf dem Gebiet der Kunstgeschichte
  • Druckkostenzuschüsse der VG Wort und der Geschwister Boehringer-Ingelheim 
  • Doktorandenstipendium an der Bibliotheca Hertziana, Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Rom, März 2007-Februar 2009
  • DAAD-Stipendium: 3 Monate Forschungsaufenthalt in Rom, Frühjahr 2005

Monographie

Die Ausstattung des Lateranbaptisteriums unter Urban VIII. Petersberg 2014


Herausgeberschaften

Plain white? Zur Monochromie frühneuzeitlicher Skulptur und Stuckplastik, Themenschwerpunktheft in der Zeitschrift für Kunstgeschichte 82/3.2019 (gemeinsam mit Claudia Lehmann, Bern)

In Vorbereitung: Kontext Taufe. Kunst, Materialität und Praktiken der Initiation im Mittelalter / Baptism as Context. Art, Materiality and Practices of Initiation in the Middle Ages, Tagungsband (dt./ engl.) zur „Bildmedien der Taufe“-Tagung 11.-14.2.20 in Köln als Open Access-Publikation bei ad picturam (gemeinsam mit Susanne Wittekind, erscheint im Winter 2024)  


Aufsätze

In Vorbereitung: Baptism as 'nexus' - New thoughts on the 13th century Baptismal Chapel in St. Gereon Cologne, in: Kirsten Lee Bierbaum, Susanne Wittekind (Hg.): Kontext Taufe. Kunst, Materialität und soziale Praxis der Initiation im Mittelalter/ Baptism as Context. Art, Materiality and Practices of Initiation in the Middle Ages, Tagungsband open access bei ad picturam (erscheint im Winter 2024)

Bergkristall an der Höfischen Tafel. In: Magie Bergkristall. Ausstellungskatalog Museum Schnütgen 2022, München 2022, S. 351-363

Plain White? Zur Monochromie frühneuzeitlicher Skulptur und Stuckplastik – Einleitung (gemeinsam mit Claudia Lehmann), , in: Kirsten Lee Bierbaum, Claudia Lehmann (Hgg.): Plain White? Monochromie und Skulptur im 16. und 17. Jahrhundert, Themenheft in der Zeitschrift für Kunstgeschichte 82/3.2019, S. 292-298

Weiß als Schwelle. Giacomo Serpottas Oratorio del Rosario di S. Zita in Palermo, in: Kirsten Lee Bierbaum, Claudia Lehmann (Hgg.): Plain White? Monochromie und Skulptur im 16. und 17. Jahrhundert, Themenheft in der Zeitschrift für Kunstgeschichte 82/3.2019, S. 400-435

Goslarer Ratsherren zwischen Kaisern und Sibyllen. Chronikalische Geschichtsschreibung und Heilserwartung um 1500 in: Sabine von Heusinger, Susanne Wittekind (Hgg.): Die materielle Kultur der Stadt (Reihe „Städteforschung“ des Instituts für vergleichende Städtegeschichte Münster), Münster 2019, S. 69-94

Bau – Ritual – Narrativ. Das Lateranbaptisterium als „Wissensraum“. In: Volker Leppin u.a. (Hg.): Transformationen Roms in der Vormoderne (Studien zur christlichen Religions- und Kulturgeschichte), Stuttgart 2019, S. 65-96

Abstieg über die Treppe der Geschichte. Druckgraphik als Medium der Sichtbarmachung des römischen Untergrunds in: Ausst.-Kat. Ausstellung „Antike im Druck – zwischen Imagination und Empirie“, Tübingen 2018, S. 40-51

Roma antica, Roma nuova. Die Inszenierung des römischen Bodens in Architektur und Guidenliteratur der Frühen Neuzeit. In: Kunsttexte.de 1/2014-1 http://edoc.hu-berlin.de/kunsttexte/2014-1/bierbaum-kirsten-lee-3/PDF/bierbaum.pdf

Conversio Constantini und nachtridentinische Konvertitentaufen im Lateranbaptisterium. In: Barocke Bekehrungen. Konversionsszenarien im Rom der Frühen Neuzeit (Mainzer Historische Kulturwissenschaften 6), Bielefeld 2013, S. 301-321

Annibale Carracci und Michelangelo Merisi da Caravaggio in der Cappella Cerasi. Erschienen auf der Plattform „Colosseum“ der Homepage der Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte (2003): http://colosseum.biblhertz.it/werkstatt/frameset.htm (seit Ende 2008 eingestellt)


Lexikonartikel, Artikel in Ausstellungskatalogen

Art. zu Mattia Preti: „Campaspe“, „Gastmahl des Herodes“, „Pestszene“ und „Zeichnung eines fliegenden Engels“ in Ausst. Kat. Caravaggios Erben. Barock in Neapel. Wiesbaden, Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur 14.10.2016 - 12.02.2017, München 2016

Wandmalerei, Art. in: Enzyklopädie der Neuzeit. Bd. 14: Vater bis Wirtschaftswachstum,  Darmstadt 2011

William Eggleston „Los Alamos“, in: Vernissage. Kulturregion Rheinland Frühjahr/Sommer 2003, 01/03; S.20/21


Rezensionen

Steffen Zierholz: Räume der Reform: Kunst und Lebenskunst der Jesuiten in Rom, 1580–1700. In: Renaissance Quarterly 75/ 2.2022, S. 701–702

Divine and Demonic Imagery at Tor de’Specchi, 1400-1500: Religious Women and Art in 15th-Century Rome. Susan M. Scanlan. In: Renaissance Quarterly, 72/ 4.2019, S. 1454 - 1456

Andreas Matena: Das Bild des Papstes. Der Lateransalvator in seiner Funktion für die päpstliche Selbstdarstellung, in: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte, 36.2018, 392-392

Tagungsbericht: Funktion und Gebrauch mittelalterlicher Goldschmiedekunst, 16.06.2011 – 17.06.2011 Köln, in: H-Soz-Kult, 05.09.2011, http://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-3805

Rezension von: Michael W. Cole / Rebecca E. Zorach (Hgg.): The Idol in the Age of Art. Objects, Devotions and the Early Modern World, Aldershot: Ashgate 2009. In: KUNSTFORM 13.2012, Nr. 9http://www.arthistoricum.net/kunstform/rezension/ausgabe/2012/9/16718/>

Rezension von Andreas W. Vetter: Gigantensturz-Darstellungen in der italienischen Kunst. Zur Instrumentalisierung eines mythologischen Bildsujets im historisch-politischen Kontext. Weimar, 2002, in: Sehepunkte 3 (2003), Nr.9 und Kunstform 4 (2003), Nr.9 [15.09.2003], http://www.sehepunkte.de/2003/09/pdf/2772.pdf

Tagungsbericht: Welche Antike? Konkurrierende Rezeptionen des Altertums im Barock. 12. Jahrestreffen des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Barockforschung. Wolfenbüttel 5.4.-8.4.2006, in: H-Soz-u-Kult, 17.05.2006, Bericht zu den Plenarvorträgen und zur Sektion II. Spätantike Religionen als Argumente religiöser Identitäten im Barock. http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=1119


Vorträge

Päpstliche Performance im barocken Rom. Highlights der Kunstgeschichte in neuer Perspektive, KunstBewusst-Vortrag im Wallraf, Stiftersaal des Wallraf, 14. August 2023

Bergkristall und der höfische Körper. Luxusobjekte zwischen performativem Effekt und physiologischer Wirksamkeit, Vortrag auf der Tagung des Museum Schnütgen vom 15. bis 17. September 2021 in Kooperation mit der Universität Köln, hybrid 16. September 2021

Fragmentierung des Blicks, Wandern mit dem Auge, Zeugenschaft – Sehen als soziale Praxis am Beispiel des Kalkarer Georgsretabels, Vortrag am Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft der Johannes-Gutenberg- Universität Mainz, online 16.Juni 2021

Neue Überlegungen zur Taufkapelle von St. Gereon, Vortrag auf dem Kolloquium zur Geschichte Kölns, online 11. Juni 2021

Impulsvortrag „Forschende Eltern in Pandemiezeiten“ auf der digitalen Tagung „Digitale Erfahrungen und Strategien in der Kunstgeschichte nach einem Jahr Corona-Pandemie“ (26./27. März 2021) veranstaltet vom Verband Deutscher Kunsthistoriker e.V., vom Ulmer Verein – Verband für Kunst- und Kulturwissenschaften e.V. und vom Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte, online am 26. März 2021

Einleitung zu „Bildmedien der Taufe – im Spannungsfeld von Ort, Ritual und Gemeinschaft“ (gemeinsam mit Susanne Wittekind). Internationale und interdisziplinäre Tagung, Köln, 11.-14.2.2020, Tagungsbericht: https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-8774

Führung durch St. Gereon (für TagungsteilnehmerInnen). Exkursionstag der internationalen und interdisziplinären Tagung „Bildmedien der Taufe im Spannungsfeld von Ort, Ritual und Gemeinschaft“, Köln, 14.2.2020

Einleitung von “Dinge im Ritual. Artefakte als Speicher und Agenten sozialer Interaktion“, V. Forum Kunst des Mittelalters, Bern, 18.-21.9.2019

Conversion of Constantine, Conversion of Rome: Space, Narrative and Ritual in the Lateran Baptistery of Sixtus III. Spaces of Initiation. Objects, Images and Rituals in the Middle Ages, Hans Belting Library, Brno, 11.-13.3.2019

Das Bild als Bühne der Betrachter. Relationales Sehen und ‚also ob‘-Handeln im kollektiven Imaginationsraum. Vortrag auf dem 12. Forschungscolloquium des IMAGO-Forschungsverbundes, Wuppertal, 17.-18. 11.2017

Goslarer Ratsherren zwischen Kaisern und Sibyllen. Chronikalische Geschichte und Heilserwartung in einer Ratsstube um 1500. Vortrag auf dem 45. Frühjahrskolloquium des Instituts für vergleichende Städtegeschichte und des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e.V. „Die materielle Kultur der Stadt“, 28. März 2017

Liminalität und communitas. Giacomo Serpottas „Oratorio del Rosario di S. Zita“ in Palermo. Bonner Kolloquium, 29. November 2016

Wiss. Führung durchs Lateranbaptisterium. Jahrestagung des GK „Religiöses Wissen im vormodernen Europa 800-1800“, 13. Oktober 2016

Stadtraum als Bildraum -Georgsikonographie und kollektive Identität im Spätmittelalter. Ringvorlesung „Stadt - Erinnerung – Identität“, Leipzig, 3. Mai 2016

Rigabo hortum meum. Der Garten als Ordnungsstruktur göttlicher Offenbarung im Rosenkranzoratorium von S. Zita, Palermo. Ringvorlesung „(Re)Präsentationen von Ordnungen“, Köln, 14. April 2016

"Gestus und Bildmacht: Die Stockholmer Drachenkampfgruppe zwischen Mobilisierung und Herrschaftslegitimation" Vortrag auf dem Workshop "Bild - Macht - Zwang. Visuelle Obrigkeitspraxis im Mittelalter" KHI, Uni Zürich, 18./ 19. Januar 2016

The narrative potential of Whiteness. Giacomo Serpottas Oratorio del Rosario di S. Zita in Palermo. Vortrag auf der Jahrestagung der RSA, Berlin 2015 im Rahmen der beiden panels “Plain White? Questioning Monochromy in early modern Sculpture and Plasterwork“, 26. März 2015

Sehen und Gesehen werden – Kollektiv und Performanz im Rosenkranzoratorium von Santa Zita in Palermo. Vortrag auf der Tagung „Performanz und Performativität“, 14. Juni 2013, Bern

Roma antica, Roma nuova – Die stratigraphische Inszenierung der ewigen Stadt in Architektur und Guidenliteratur der frühen Neuzeit. Vortrag während des Barocksommerkurses der Stiftung Bibliothek Werner Oechslin „Die barocke Stadt: geplant, gebaut, erlebt und dargestellt“, 27. Juni 2013, Einsiedeln

Heiliges Theater? Inszenierungen konstantinischer Vergangenheit im Lateran. Vortrag auf der Tagung des SFB 496 "Theatralität und Visualität. Medien und Grenzen symbolischer Kommunikation", 17.-19. März 2011, Münster

Das Lateranbaptisterium unter Urban VIII. – Ein Ausstattungsprojekt vor dem Hintergrund nachtridentinischer Konvertitentaufen in Rom. Vortrag auf dem Convegno „Konversionsszenarien in Rom in der Frühen Neuzeit“, DHI, Rom, 28. Mai 2010 – Publikation in der Reihe „Mainzer Historische Kulturwissenschaften“

Humour in Rubens and Giulio Romano. Vortrag im Symposium anlässlich der Ausstellung „Rubens – Barocke Leidenschaften“ im Herzog-Anton-Ulrich Museum, Braunschweig, 4. Oktober 2004


Tagungsorganisation

Bildmedien der Taufe im Spannungsfeld von Ort, Ritual und Gemeinschaft (gemeinsam mit Susanne Wittekind), 4tägige internationale und interdisziplinäre Tagung, voll gefördert von der Greven Stiftung Köln, 11.-14.2.2020 https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-8774

Beyond the Object. Werk und Werkbegriff in der Kunstgeschichte (gemeinsam mit Dirk Hildebrandt), Interdisziplinäre und epochenübergreifende Ringvorlesung im Sommersemester 2019

Dinge im Ritual. Artefakte als Speicher und Agenten sozialer Interaktion (gemeinsam mit Susanne Wittekind), Sektionsleitung für zwei Sektionen beim V. Forum Kunst des Mittelalters 2019, 18.-21.9.2019, Bern:

Plain white? Questioning Monochromy in early modern Sculpture and Plasterwork I + II. (gemeinsam mit Claudia Lehmann), Sekionsleitung von zwei Sektionen auf der 61. Jahrestagung der Renaissance Society of America (RSA) in Berlin, 26. – 28. März 2015