Dissertationspreis | Dr. phil Christopher Kreutchen
Für seine Dissertation »Hellbrunn. Bewegt im Antlitz der Götter« wurde Christopher Kreutchen im Kontext der Akademischen Jahresfeier am 16.12.2021 der Dissertationspreis der TU Dortmund verliehen.
Der Lustgarten Hellbrunn, angelegt bis 1615 durch den Salzburger Fürstbischof Markus Sittikus (1574–1619), ist mit seinen großartigen Wasserspielen als herausragendes frühneuzeitliches Raumkonzept bis heute zu erleben: Es umfängt seine Gäste mit multisensorischen Eindrücken, während das aufgestellte »steinerne Personal« mythologische Erzählungen vermittelt.
Die Besucher bewegen sich durch die geformte Natur und interagieren mit den inszenierten Artefakten. Aus der Analyse Hellbrunns als kulturhistorischem Zeugnis heraus wird ein ebenso performativer wie intellektueller Parcours im Detail rekonstruiert. Berücksichtigt werden Konzepte von Raum- und Körperwahrnehmung ebenso wie die Dramaturgie des Raumkunstwerkes. Im Sinne einer performativen Ikonografie werden Diskursschleifen und mentale Sinneswandlungen als Stimuli historischer »Bewegung« reaktiviert. Deutlich wird, dass in Hellbrunn frühneuzeitliche Gartendiskurse und vormoderne Konzepte der Kurzweil miteinander verschränkt sind.