Kulturelles Erbe interkulturell
Kulturelles Erbe interkulturell
- PDF Flyer PDF (7 MB)
Personen
Prof. Dr. Barbara Welzel, PD Dr. Katharina Christa Schüppel
assoziiert: Christopher Kreutchen M. Ed.
Projektskizze
Wer „erbt“ das kulturelle Erbe – in einem Einwanderungsland, in einer globalisierten Welt? Aus dieser Frage ergeben sich völlig neue Herausforderungen für die Kunstgeschichte als Bild- und Objektwissenschaft, als Bezugswissenschaft für das Schulfach Kunst und kulturwissenschaftliches Grundlagenfach.
Eine dieser Herausforderungen besteht in der Suche nach Wegen der Erforschung und Vermittlung des weltweiten gemeinsamen kulturellen Erbes in Migrationsgesellschaften.
Das Projekt „Kulturelles Erbe interkulturell“ setzt den Diskurs um das kulturelle Erbe in Relation zur Interkulturalitätsdebatte und versucht, Akteure aus unterschiedlichsten gesellschaftlichen, künstlerischen und wissenschaftlichen Handlungsfeldern miteinander in Gespräch zu bringen. Eine wesentliche Aufgabe des Projekts, das angesichts der aktuellen, globalen Migrationsbewegungen an unmittelbarer Relevanz gewonnen hat, ist es, anhand eines objektbasierten Storytellings gesamtgesellschaftliche Perspektiven der Teilhabe am kulturellen Erbe zu eröffnen. Hierzu gehört ein geänderter Blick auf Objektbiografien, der Brüche und Transformationen respektiert und synthetisierenden Bildern komplexe Erzählungen gegenüberstellt.
Aufbauend auf den Arbeiten der Dortmunder Kunstgeschichte in den letzten Jahren sollen Narrative erarbeitet werden, die identitätskonkrete Anknüpfungen heterogener Gruppen im Umgang mit kulturellem Erbe ermöglichen. Dabei sind theoretische Rahmenbedingungen und Fallstudien sowie exemplarische Vermittlungsprojekte aufeinander zu beziehen. Zugleich gilt es Fragen der Wissensvermittlung und der kulturellen Teilhabe zu verschränken.
Seit Juli 2016 ist „Kulturelles Erbe interkulturell“ Teil von DoProfiL (Dortmunder Profil für inklusionsorientierte Lehrer/innenbildung).
Zentrale Forschungsfragen
- Welchen methodischen Re-Designs bedarf eine Kunstgeschichte als Bild- und Objektwissenschaft in einer globalisierten Welt?
- Was sind die besonderen Herausforderungen der Erforschung und Vermittlung kulturellen Erbes in Migrationsgesellschaften?
- Welche Perspektiven bietet das Konzept des weltweit geteilten kulturellen Erbes („shared heritage“) für kunsthistorische Forschung und Vermittlung in kulturell heterogenen Kontexten und wie lässt sich dieses in diversitäts-sensible Lehr-/Lernformate integrieren?
Konkrete Ziele
- Diversitäts-sensible Erforschung historischer und zeitgenössischer materieller und visueller Kulturen: Europäische Kunstgeschichte im interdisziplinären Austausch mit islamischer, afrikanischer, süd- und ostasiatischer Kunstgeschichte, Kunst, Religionswissenschaft, Theologie, Ethnologie und Kulturanthropologie
- Entwicklung komplexer, kulturell inklusiver Objekterzählungen auf der Basis eigener Forschung am Objekt (adaptiv)
- Konzeption von Lehrveranstaltungen und Vermittlungsprojekten, die „Shared Heritage“-Konzepte reflektieren
Methodisches Design / Sample
- Gesamtes kunsthistorisches Methodenspektrum im Austausch mit Interkulturalitäts- und Inklusionsforschung; Kunstgeschichte als Bild- und Objektwissenschaft nach dem Material Turn (Forschungsperspektive)
Kernthemen des Projekts und ihre theoretische Einordnung
- Zeitgenössische und historische Formen von Inter-/Transkulturalität
- Shared Heritage: Kulturelles Erbe in einer globalisierten Welt
- Kulturelle Diversität: Materielle und immaterielle Ausprägungen
- Kulturen als Verhandlungsräume (Homi Bhabha)
- Kulturen als Räume der Übersetzung
Projekte
Workshops
In Kooperation mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) haben seit Juli 2014 vier explorative Workshops „Kulturelles Erbe interkulturell“ stattgefunden.
- Flyer PDF (596 KB)
Ausstellungen
In Vorbereitung befindet sich die Ausstellung „Mit Stift und Papier: Urbanes Storytelling im Ruhrgebiet. Künstlerische und kunstwissenschaftliche Perspektiven“ (Arbeitsbereich Kunstgeschichte und künstlerischer Arbeitsbereich Graphik).
Ort: Technische Universität Dortmund, Campus Stadt im Dortmunder U
Ausstellungsdaten: 05.10.-19.10.17
Publikationen
Katharina Christa Schüppel, "Globalität und Lokalität, Transzendenz und Immanenz: 'Kulturelles Erbe interkulturell' im Essener Domschatz", in: Fokus Lehrerbildung. Blog der Heidelberg School of Education, 14.02.2017 (https://hse.hypotheses.org/475).
Katharina Christa Schüppel, „Kulturelles Erbe interkulturell: Adam’s Corner@St. Reinoldi“, in St. Reinoldi in Dortmund: Forschen – Lehren – Partizipieren; Mit einem Findbuch zu den Wiederaufbauplänen von Herwarth Schulte im Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW (A:AI) der Technischen Universität Dortmund, hg. v. Wolfgang Sonne und Barbara Welzel, Oberhausen: Athena-Verlag, 2016, 211-213.